Montag, 18. Juli 2016

Bist du glücklich?

Es regnet und trotzdem stehe ich am Strand. Ich schaue auf das Meer hinaus. Ein Jahr ist es jetzt her, dass du mir mein Herz gebrochen hast. Genau heute vor einem Jahr.  Ein Jahr in dem ich mich verändert habe. Ich bin nachdenklicher, trauriger und irgendwie fällt mir das Lachen schwerer. Ich bin nicht mehr so naiv und nicht mehr so unbeschwert.

Ein Jahr habe ich versucht von dir loszukommen, dich hinter mir zulassen und einfach neu anzufangen. Dennoch bin ich 365 Tage lang an diesem Ziel gescheitert. Immer wieder bin ich erstaunt, wie unglaublich langatmig und schmerzvoll dieser Herzschmerz sein kann. Fast jeder Ort erinnert mich an dich und lässt mich schwanken.

Aber heute ist etwas anders. Ich stehe im weichen Sand der Hamptons und kann das erste Mal seit langen wieder durchatmen. Wahrscheinlich ist es die Entfernung, die zwischen uns liegt oder der unbefleckte, menschenleere Ort. Der Wind wird stärker, aber ich bleibe. Genieße den Moment und lächele.

Mein Vater kommt angerannt.
 "Warum stehst du hier im Regen? Komm zurück in unser Auto"
Aber ich denke nicht daran.
"Ich komme in 3 Minuten nach"
Ich sehe, dass er überrascht ist. Er ist es nicht gewohnt mich so zu sehen.
Aber auch er bleibt und sieht mich an.
"Bist du glücklich?" fragt er mich auf einmal.
Und jetzt bin ich diejenige, die erstaunt ist .

Ich habe nicht mit so einer Frage gerechnet. Ich bleibe still und denke nach.
"Manchmal" antworte ich.
"Hier bin ich glücklicher" setze ich nach.
Und weiß, dass das die Wahrheit ist.
Die Distanz lässt mich aufatmen und gibt mir wieder mehr Kraft. Kraft, dich ich in den nächsten Wochen und Monaten gut gebrauchen kann.
Denn ich weiß, dass ich wieder zurück muss, zurück nach Hause und zu meinem Schmerz.
Ich kann ihm nicht entkommen.
Aber er an manchen Tagen wird er leichter und das ist ein Anfang.

Ein Anfang, der mir Hoffnung gibt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen